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Christoph Rütimann

Seit 2012 läuft das langfristig angelegte Projekt Sammlung mit Christoph Rütimann (*1955). Mit seinen Handlauf-Videos, Installationen und Performances begleitet der Künstler den mehrjährigen Evaluations- und Planungsprozess für die Kunsthauserweiterung. In verschiedenen Ausstellungen wurden diese Arbeiten mit dem multimedialen Schaffen des Künstlers vernetzt. Die daraus entstandenen Werke wurden in die Sammlung des Kunsthaus Zug aufgenommen und thematisieren dessen jüngere räumliche Entwicklung.

Entlang Rütimanns Werken in der Sammlung lässt sich die Geschichte des Kunsthauses nachempfinden. Eine Videokamera verfolgt den direkten Weg vom Kunsthaus durch die Stadt bis in das Wohnhaus des Ehepaars Kamm auf der Loretohöhe, wo sich die Privatsammlung Kamm befand, bevor sie 1998 als Stiftung ins Kunsthaus Zug gelangte. Oder ein 3D-Handlaufvideo führt entlang von Metallstangen durch eine Sammlungsausstellung im Kunsthaus. So werden diverse Werke aus neuer, beweglicher Perspektive gezeigt und miteinander vernetzt. Die Videoarbeit Handlauf Wohnung Kaiser (2018) dokumentiert die verlassene Privatwohnung der ehemaligen Eigentümerfamilie im 3. Stock des Kunsthaus Zug, das früher ein Herrenhaus war. Diese Arbeit wurde 2020 zusammen mit der Worttapete zeit-auf-wand-schrift-zug präsentiert.

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Handlauf Museumstreppe, Kunsthaus Zug 2010

Projekt Sammlung (0)

© 2024, ProLitteris, Zurich

Für die thematische Ausstellung Linea. Vom Umriss zur Aktion bis schuf Christoph Rütimann das erste Handlauf-Video für das Kunsthaus Zug. Er verlängerte den Handlauf der Wendeltreppe ins Bild und vermittelte eine lineare Neigung im Wechsel mit sichtbaren Linien-Werken in der Ausstellung.

Christoph Rütimann. hand lauf kunst haus zug

Projekt Sammlung (1)

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© 2024, ProLitteris, Zurich

Die Sommerausstellung von Christoph Rütimann war das erste Ergebnis einer langfristigen Kooperation mit dem Kunsthaus Zug. Der in der Zentralschweiz bekannte Künstler lebt und arbeitet im Kanton Thurgau und gehört zu den bedeutendsten Kunstschaffenden seiner Generation in der Schweiz.

Aus seinem breiten Arbeitsspektrum, das von der Zeichnung über die Installation bis zur Aktion reicht, standen die sogenannten Handlauf-Videos im Zentrum der Ausstellung. Mit ihnen vermittelte der Künstler eine rasche und letztlich endlose Blickbewegung durch verschiedene Orte wie Budapest, Seoul, Peking oder Wien. Eine Handlauf-Arbeit hatte ihn 2011 auch durch die Sammlungsausstellung des Kunsthauses Zug geführt mit Werken von Gustav Klimt und Egon Schiele bis Josef Herzog und Miriam Cahn. Seine filmische Annäherung machte die älteren Werke auf ganz neue Weise erfahrbar.

Weitere Videos in der Ausstellung zeigten verschiedene Wege von Zug ins Museum und wieder hinaus ins Areal des alten Kantonsspitals, wo in den nächsten Jahren ein neues Kunsthaus entstehen soll. Hinzu kamen 150 Handlauf-Videos aus aller Welt, die zu einer grossen Installation versammelt wurden. Erstmals zeigte Rütimann auch die vollständige grosse Installation Venedig im Boo”, ergänzt von einer neuen Serie in Venedig entstandener grossformatiger Tuschzeichnungen. Mit seinen verschiedenartigen Interventionen knüpfte der Künstler im Kunsthaus ein raumzeitliches Netz. Es verband die Stadt und das Museum, dessen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit der globalen Welt zu einem “grossen Weltrumoren”.

Wege der Sammlung II. ZUG – WIEN – BUDAPEST. Eine Sammlungsreise mit Christoph Rütimann und Heidulf Gerngross

Projekt Sammlung (2)

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© 2024, ProLitteris, Zurich

Als künstlerischer “Reisebegleiter” fungiert im Rahmen seines mehrjährigen Projekts Sammlung der Schweizer Künstler Christoph Rütimann. Er zeigte 2015 eine neue Installation mit Handlauf-Videos, die während Jahren in Wien, Budapest, Bukarest und auf Donaureisen entstanden. Auch bei ihm und seiner Partnerin, der aus Ungarn stammenden Schriftstellerin Zsuzsanna Gahse, verbinden sich Bild und Wort auf vielfältige Art. So lieferte das Buch Donauwürfel von Gahse (Wien 2010) das “Bild” für die Ausstellung: Der Strom Donau als natürliche Verbindung von West- und Mitteleuropa. Rütimanns Videos von der Donauquelle bis nach Budapest trafen auf die Schwarzweissfotografien von Nádas aus Ungarn – auch als eine Art Zeitreise durch ein halbes Jahrhundert.

Christoph Rütimann. Eine Einigelung

Unterwegs / Umbau Zug. Projekt Sammlung (3)

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© 2024, ProLitteris, Zurich

Vom 22. Mai bis 31. August 2017 war das Kunsthaus Zug und die Kunsthaus-Bar wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Während dieser Zeit setzte Christoph Rütimann vis-à-vis vom Kunsthaus im Rahmen von Projekt Sammlung seine raumverbindenden Interventionen im und ums Kunsthaus Zug fort.

Eine Einigelung kann als Abgrenzung des individuellen Raumes im öffentlichen Raum und als konzentrierter Rückzug gelesen werden. Zugleich sind die Stacheln auch höchst empfindliche Antennen, die Informationen von aussen nach innen übertragen.

Installation mit Worttapete zeit / auf / wand / schrift / zug, 2020, und Video Handlauf Wohnung Kaiser, 2018

Projekt Sammlung (4)

© 2024, ProLitteris, Zurich

Das Handlauf-Video wurde in der Privatwohnung der Familie Kaiser im zweiten Stockwerk des Herrenhauses (das heute das Kunsthaus Zug beherbergt) aufgenommen, nachdem das letzte Familienmitglied verstorben war. Es ist ein Dokument einer Zeitkapsel. Der seit Jahrzehnten unverändert belassenen Wohnung, eines Museums bürgerlichen Wohnens in unserem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Die Installation der “Worttapete” nimmt Bezug auf die alten Tapeten in der Wohnung Kaiser. In den Räumlichkeiten befinden sich heute ein Teil der Museumsadministration.